Lebensmittel gegen graues Haar: Macht falsche Ernährung schneller grau?
Redaktion, 20. JUNI 2023
FORSCHUNG
Graue Haare färben mit diesem Hausmittel
Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.
Was sind die Ursachen von grauen Haaren?
Graue Haare bekommt jeder Mensch irgendwann - früher oder später. Und sogar Tiere werden im Alter grau. Das Ergrauen der Haare ist ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses, der durch unterschiedliche Faktoren beschleunigt oder verlangsamt werden kann.
Alterungsprozess und Melaninproduktion
Mit zunehmendem Alter wird in den Haarfollikeln immer weniger Melanin produziert. Das ist das Pigment, das den Haaren ihre einzigartige Farbe verleiht. Melanin wird von spezialisierten Zellen, den Melanozyten, produziert und in die Haarstruktur eingebettet. Wenn die Produktion von Melanin abnimmt, werden die Haare allmählich grau und schließlich weiß.
Hinzu kommt der altersbedingte Rückgang von Katalase im Körper. Katalase ist ein Enzym, das Wasserstoffperoxid abbaut. Wasserstoffperoxid ist ein Endprodukt des Stoffwechsels und begünstigt oxidativen Stress. Außerdem hat es bleichende Eigenschaften. Darum ergraut das Haar im Alter.
Genetische Faktoren
Die Veranlagung für graue Haare kann von den Eltern vererbt werden. Wenn graue Haare in der Familie schon früh vorkommen, ist es wahrscheinlicher, dass man selbst auch schon recht früh erste graue Haare entdeckt. Bestimmte Gene beeinflussen die Produktion und den Abbau von Melanin und können somit das Auftreten von grauen Haaren verstärken.
Umwelt- und Lebensstilfaktoren
Externe Faktoren können ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung von grauen Haaren spielen. Ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen, Stress und einer einseitigen Ernährung sowie bestimmte Umweltgifte können den Alterungsprozess beschleunigen und die Produktion von Melanin beeinträchtigen. Insbesondere oxidativer Stress, der durch schädliche freie Radikale verursacht wird, kann die Melanozyten schädigen und zur Entstehung grauer Haare beitragen.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Entstehung von grauem Haar?
- Die Ernährung kann die Produktion von Melanin beeinflussen, dem Pigment, das den Haaren ihre Farbe verleiht. Bestimmte Nährstoffe wie Kupfer, Vitamin B12 und Vitamin E sind wichtig für die Bildung von Melanin. Ist die tägliche Zufuhr gesichert, unterstützt das die Melaninproduktion. Fehlen die Nährstoffe hingegen, kann das Haar schneller ergrauen.
- Oxidativer Stress und Schäden durch freie Radikale können die Haarfollikel und die Melanozyten schädigen, was zum Grauwerden der Haare beiträgt . Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin ist, kann helfen, die Haare vor oxidativem Stress zu schützen und das Risiko für graue Haare zu verringern.
- Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Proteinen, gesunden Fetten und Mikronährstoffen kann das Haarwachstum und die Haargesundheit fördern. Proteine bzw. Aminosäuren sind die Hauptbestandteile der Haare, während z.B. Eisen für den Sauerstofftransport zu den Haarfollikeln und die Bildung von Melanin wichtig ist. Zink ist wichtig für eine gesunde Haarstruktur, und Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gesundheit der Kopfhaut.
- Eine einseitige und vitaminarme Ernährung, die reich an zuckerhaltigen Lebensmitteln, gesättigten Fetten und verarbeiteten Lebensmitteln ist, kann Entzündungsprozesse in Gang setzen, die das Risiko für die vorzeitige Entstehung grauer Haare erhöhen können. Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung unterstützt hingegen die Haargesundheit.
Das sind die besten Lebensmittel gegen graue Haare
Lebensmittel reich an Antioxidantien
Antioxidantien, wie z.B. Beta-Carotin, schützen die Zellen vor oxidativem Stress, indem sie freie Radikale unschädlich machen. Das hilft, das Haar gesund zu halten. Beispiele für antioxidantienreiche Lebensmittel sind Beeren (Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren), grünes Blattgemüse (Spinat, Grünkohl), Nüsse (Walnüsse, Mandeln), Paprika, Süßkartoffeln und Tomaten.
Lebensmittel mit Kupfer
Kupfer ist ein essentielles Spurenelement, das für die Produktion von Melanin benötigt wird. Lebensmittel wie Meeresfrüchte (Austern, Muscheln, Krebstiere), Leber, Nüsse (Cashewnüsse, Paranüsse), Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen) und dunkle Schokolade enthalten Kupfer.
Lebensmittel mit Vitamin B
Auch B-Vitamine sind wichtig für die Produktion von Melanin, vor allem Vitamin B12 und Vitamin B5. B12 kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor, wie Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Für Vegetarier und Veganer können angereicherte pflanzliche Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel eine Option sein. Vitamin B5 findet man in Leber, Champignons und Naturreis.
Proteinreiche Lebensmittel
Das Haar besteht hauptsächlich aus Proteinen bzw. Aminosäuren. Eine ausreichende Zufuhr von Proteinen aus tierischen und pflanzlichen Quellen wie magerem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, Eiern und Milchprodukten kann das Haarwachstum und die Haargesundheit unterstützen und das Grauwerden der Haare verlangsamen.
Lebensmittel mit gesunden Fetten
Gesunde Fette wie Omega-3-Fettsäuren tragen zur Gesundheit der Haare bei. Fettreiche Fische (Lachs, Makrele), Avocados, Nüsse (Walnüsse, Mandeln) und Leinsamen sind gute Quellen für ungesättigte Fettsäuren.
Tipps für die Haargesundheit
- Haarpflegegewohnheiten: Verwenden Sie milde Shampoos und Conditioner, die auf Ihren Haartyp abgestimmt sind. Vermeiden Sie übermäßiges Styling mit Hitze und verwenden Sie stattdessen schonende Styling-Methoden. Kämmen Sie Ihre Haare vorsichtig und erst im trockenen Zustand, um Haarbruch zu minimieren.
- Regelmäßige Kopfhautmassage: Massieren Sie regelmäßig Ihre Kopfhaut, um die Durchblutung zu fördern und die Haarfollikel zu stimulieren. Das kann dem Farbverlust vorbeugen, das Haarwachstum unterstützen und die Gesundheit der Haare verbessern.
- Stressmanagement: Stress kann sich negativ auf die Haargesundheit auswirken. Finden Sie Möglichkeiten, Stress abzubauen, wie zum Beispiel regelmäßige Bewegung, Entspannungstechniken (z.B. Yoga oder Meditation) oder mit Hobbys, die Ihnen Freude bereiten.
- Flüssigkeitshaushalt kontrollieren: Trinken Sie ausreichend Wasser, um Ihren Körper und Ihre Kopfhaut hydratisiert zu halten. Das kann helfen, trockenes und sprödes Haar zu vermeiden und den Alterungsprozess zu entschleunigen.
- Schutz vor Sonneneinstrahlung: UV-Strahlen der Sonne können das Haar schädigen und oxidativen Stress verursachen. Tragen Sie bei längeren Aufenthalten im Freien eine Kopfbedeckung und verwenden Sie Haarprodukte mit UV-Schutz. Das schützt die Haarfarbe.
- Vermeidung von Hitze und Chemikalien: Begrenzen Sie den Einsatz von Hitze-Stylingwerkzeugen wie Lockenstäben, Glätteisen und Föhn. Reduzieren Sie auch den Einsatz von chemischen Behandlungen wie Dauerwellen, Haarfarben und Bleichmitteln, da sie das Haar austrocknen und strapazieren können.
Fazit
Die Art der Ernährung spielt in vielen Bereichen des Lebens eine Rolle. Nicht nur das Gewicht und die körperliche Gesundheit profitieren von einer ausgewogenen und vitalstoffreichen Ernährungsweise, sondern auch die Haare. Um das Ergrauen möglichst lange hinauszuzögern, müssen die pigmentbildenden Zellen erhalten bleiben. Dabei spielen Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente eine entscheidende Rolle. Damit kann man nicht nur die Farbe der Haare schützen, sondern auch die Haarstruktur und die Haargesundheit verbessern.
QUELLEN:
- R.M. Trüeb: Aging of hair. 2005.
Natalja Felsing