Kurkuma gegen graue Haare: Wundermittel oder Mythos?

Kurkuma gegen graue Haare: Wundermittel oder Mythos?

Redaktion, 28. AUGUST 2023

Kurkuma gegen graue Haare
Das Hausmittel Kurkuma hat viele gesundheitliche Vorteile, doch hilft es auch bei grauem Haar?

Bei grauen Haaren scheiden sich die Geister. Die einen stehen zu den silbernen Strähnen und akzeptieren damit auch das äußerliche Älterwerden. Die anderen decken den Haaransatz beim noch so kleinen Durchschimmern der grauen Härchen penibel ab. Wie ungesund chemische Haarfarben sein können, merken viele erst, wenn das Haar brüchig und spröde wird. Darum werden natürliche Alternativen immer beliebter. Eine davon ist die Gelbwurzel, bekannt als Kurkuma. Wie effektiv Kurkuma gegen graue Haare und wie Sie die Wurzel anwenden, zeigen wir in diesem Beitrag.
Graue Haare Hausmittel

FORSCHUNG

Graue Haare färben mit diesem Hausmittel

Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.

Warum werden die Haare grau?

Das Ergrauen der Haare ist ein natürlicher, biologischer Prozess. Dieser beginnt bei den meisten Menschen zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr. Wann genau die ersten grauen Haare entstehen, ist genetisch festgelegt. Verschiedene innere und äußere Faktoren können diesen Prozess aber beschleunigen.

Entstehungsprozess von grauen Haaren

Graue Haare entstehen, wenn die Melanozyten aufhören, Pigmente, insbesondere Melanin, zu produzieren. Melanin ist das Pigment, das den Haaren ihre natürliche Farbe verleiht, sei es dunkelbraun, schwarz, rot oder blond. Wenn die Melanozyten nicht mehr ausreichend Melanin produzieren, werden Luftblasen anstelle von Pigmenten eingeschlossen. Luft ist farblos und darum erscheinen die Haare grau oder weiß.
Frühzeitiges Ergrauen kann außerdem durch Wasserstoffperoxid verursacht werden. Das ist ein Abbauprodukt des Stoffwechsels und wird vom Enzym Katalase abgebaut. Ist besonders viel Wasserstoffperoxid oder zu wenig Katalase vorhanden, beeinflusst die oxidierende Wirkung des H2O2 die Melaninbildung. Es wird weniger Pigment produziert und das Haar ergraut.

Einflussfaktoren auf graue Haare

  • Genetische Veranlagung: Die Vererbung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung grauer Haare. Wenn Eltern oder Großeltern frühzeitig graue Haare entwickelt haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch die nachfolgenden Generationen frühzeitig grau werden.

  • Alter: Das Alter ist ein natürlicher und unausweichlicher Faktor für das Ergrauen der Haare. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Melaninproduktion in den Haarfollikeln, was zu grauen Haaren führt.

  • Stress: Chronischer Stress kann den Prozess des Ergrauens beschleunigen. Stresshormone wie Cortisol können die Melanozyten schädigen und somit die Melaninproduktion beeinträchtigen.

  • Rauchen: Auch Zigarettenkonsum wird mit vorzeitigem Ergrauen in Verbindung gebracht. Die chemischen Verbindungen im Tabakrauch können die Melanozyten angreifen und so die Produktion von Melanin behindern.

  • Ernährung: Eine ungesunde, einseitige Ernährung wirkt sich ebenso auf das Ergrauen der Haare aus. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann vorzeitiges Ergrauen begünstigen.

  • Umweltfaktoren: Schädliche Umweltfaktoren wie UV-Strahlung und Umweltverschmutzung können durch oxidativen Stress die Haarfollikel schädigen und die Melaninproduktion einschränken.

  • Medikamente und Krankheiten: Bestimmte Medikamente und Erkrankungen, wie z.B. Schilddrüsenstörungen können ebenfalls vorzeitig zu grauen Haaren führen.

  • Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Menopause oder krankheitsbedingten hormonellen Störungen können die Melaninproduktion verändern und beeinträchtigen.

Unser Tipp bei grauem Haar

Citurin Mandarinen-Extrakt bei grauem Haar

Welche gesundheitlichen Vorteile hat Kurkuma?

Kurkuma, auch als Gelbwurz oder Gelbwurzel bekannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Die Wurzel der Kurkumapflanze wird seit Jahrhunderten in der indischen Küche und in der traditionellen ayurvedischen Medizin verwendet. Mittlerweile ist sie überall auf der Welt ein beliebtes Gewürz in verschiedenen Speisen. Sie ist für ihre leuchtend gelbe Farbe und ihr charakteristisches Aroma bekannt.

Wirkstoffe in Kurkuma

Curcumin: Der Hauptwirkstoff in Kurkuma ist Curcumin. Das ist ein starkes Antioxidans, welches der Wurzel seine unverwechselbare gelbe Farbe verleiht. Curcumin hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird soll bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden hilfreich sein.

Ätherische Öle: Kurkuma enthält ätherische Öle mit Bestandteilen wie Turmeron und Zingiberol. Diese Öle tragen zu den aromatischen und therapeutischen Eigenschaften der Wurzel bei und sind vielseitig einsetzbar.

Vitamine und Mineralstoffe: Kurkuma ist eine Vitaminbombe. Die Wurzel enthält eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, darunter B-Vitamine Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K, Kalium und Eisen sowie Zink, Mangan und Selen.

Gesundheitliche Vorteile von Kurkuma

Entzündungshemmende Wirkung: Curcumin hat Studien zufolge starke entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Insbesondere bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen soll Kurkuma dadurch Linderung verschaffen. Dazu gehören z.B. das Reizdarm-Syndrom, Krebserkrankungen, Herzkrankheiten und entzündliche Gelenkerkrankungen.

 
Antioxidative Eigenschaften: Das Antioxidans Curcumin kann dabei helfen, freie Radikale zu neutralisieren. Das sind hochreaktive Sauerstoffmoleküle, die Zellschäden verursachen und das Risiko von Erkrankungen erhöhen können.

Schmerzlinderung: Kurkuma wird eine schmerzlindernde Wirkung nachgesagt, insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis. Es wird oft als natürliches Schmerzmittel verwendet.
Verbesserte Verdauung: Kurkuma soll die Verdauung fördern, indem es die Produktion von Verdauungssäften anregt und die Darmgesundheit unterstützt.

Verbesserung des Hautzustandes: Kurkuma wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften in der Hautpflege häufig verwendet. Das kommt der Haut z.B. bei Akne zugute, aber auch bei Ekzemen oder Neurodermitis.

Graues Haar vorbeugen mit Kurkuma 

Kurkuma wird in der traditionellen Medizin als Mittel zur Vorbeugung von grauen Haaren diskutiert. Dabei rücken vor allem die antioxidativen Eigenschaften der Wurzel in den Vordergrund, um die natürliche Haarfarbe länger zu erhalten. Dafür können Kurkuma-Haarmasken aus Kurkuma, Honig Öl oder auch Nahrungsergänzungsmittel aus Kurkuma zum Einsatz kommen.

 
> Kurkuma enthält den Wirkstoff Curcumin, der starke entzündungshemmend wirkt. Entzündungen, die in den Haarfollikeln möglicherweise zu vorzeitigem Ergrauen führen könnten, sollen damit verringert werden. Auf diese Weise soll das Ergrauen der Haare hinausgezögert werden.

> Curcumin kann schädliche freie Radikale neutralisieren. Das bewahrt die Zellen vor irreversiblen Schäden und kann so die Pigmentbildung in den Melanozyten aufrechterhalten. 

> sDie ätherischen Öle in Kurkuma sollen die Durchblutung in der Kopfhaut anregen, was wiederum das Haarwachstum und die Gesundheit der Haarfollikel fördert.

Graue Haare färben mit Kurkuma

Kurkuma kann nicht nur vorbeugend eingesetzt werden, sondern auch als Färbemittel. Pflanzliche Haarfarben wie Indigo und Henna werden schon seit Jahrhunderten zum Färben von Haut und Haar verwendet. Allerdings ist die Färbewirkung von Kurkuma deutlich schwächer und die Pflanze verleiht dem Haar eher einen Farbstich, als dass eine Grauabdeckung erreicht wird. 


So rühren sie eine Kurkuma-Paste zum Tönen der Haare an:


Zutaten:

  • 3-4 Esslöffel Kurkumapulver
  • 1/2 Tasse warmes Wasser
  • 2 Esslöffel Kokosöl (optional)
  • Einweghandschuhe
  • Handtuch zum Schutz der Kleidung

In einer Schüssel das Kurkumapulver mit warmem Wasser vermengen, um eine dicke Paste zu erhalten. Sie können bei Bedarf auch Kokosöl hinzufügen, um die Haare zu pflegen und die Paste geschmeidiger zu machen.


Bevor Sie beginnen, ziehen Sie Einweghandschuhe an, um zu verhindern, dass Ihre Hände und Nägel gelb werden. Tragen Sie außerdem alte Kleidung oder legen ein Handtuch um die Schultern, um Ihre Kleidung vor möglichen Flecken zu schützen.


Befeuchten Sie Ihr Haar leicht und tragen Sie die Kurkuma-Paste gleichmäßig auf Ihr Haar auf. Beginnen Sie an den Haarwurzeln und arbeiten Sie sich bis zu den Spitzen vor. Verwenden Sie einen Kamm oder Ihre Hände, um sicherzustellen, dass das Kurkuma gleichmäßig verteilt ist.


Wickeln Sie Ihr Haar in ein Handtuch oder eine Duschhaube ein, um Wärme zu erzeugen, und lassen Sie die Kurkuma-Paste mindestens 30 Minuten einwirken. Je länger Sie die Paste einwirken lassen, desto intensiver wird die Tönung.


Nachdem die Einwirkzeit abgelaufen ist, spülen Sie Ihr Haar gründlich mit kaltem Wasser aus. Sie können auch ein mildes Shampoo verwenden, um sicherzustellen, dass alle Rückstände entfernt werden. Um das Haar und die Farbe zu versiegeln, verwenden sie eine Haarspülung.

Trocknen Sie Ihr Haar wie gewohnt.


Hinweis: Die Ergebnisse variieren je nach Haartyp und Haarfarbe.


Goldene Milch gegen graue Haare

Die Goldene Milch ist ein beliebtes Getränk auf Basis von Kurkuma. Es ist vor allem durch die sozialen Medien bekannt geworden und wird von vielen wegen ihrer möglichen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Die Goldene Milch soll bei zahlreichen Beschwerden Abhilfe schaffen. Einige glauben, dass die Kurkuma-Milch das Ergrauen der Haare verlangsamt und sogar neue Farbe verleiht. Das ist auf die antioxidativen Eigenschaften zurückzuführen. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür bisher aber nicht.


Zutaten für goldene Milch:

  • 1 Teelöffel Kurkumapulver
  • Eine Prise schwarzer Pfeffer (Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin in Kurkuma)
  • Eine Tasse Milch (Kuhmilch, Mandelmilch, Kokosmilch oder eine andere pflanzliche Milch)
  • Ein Teelöffel Honig oder Ahornsirup (zum Süßen, optional)
  • Eine Prise Zimt (optional)

Anleitung zur Zubereitung


In einer kleinen Schüssel das Kurkumapulver und den schwarzen Pfeffer mit etwas Wasser vermengen, um eine Paste herzustellen. Das soll das Kurkuma aktivieren.


In einem separaten Topf die Milch erhitzen, bis sie heiß ist. Die Milch sollte nicht kochen.

Die Kurkuma-Paste in die heiße Milch geben und gut umrühren, bis die Milch eine goldene Farbe annimmt.


Nach Geschmack Honig oder Ahornsirup hinzufügen, um das Getränk zu süßen. Sie können auch eine Prise Zimt für zusätzlichen Geschmack hinzufügen.


Die goldene Milch in eine Tasse gießen und warm genießen.

Welche natürlichen Mittel zur Vorbeugung grauer Haare gibt es noch?

  • Amla (Indische Stachelbeere): Amla ist reich an Vitamin C und Antioxidantien und wird in der ayurvedischen Medizin häufig zur Förderung der Haargesundheit und zur Eindämmung von grauen Haaren verwendet.

  • Bhringraj: Bhringraj ist eine Heilpflanze, die in der traditionellen indischen Medizin zur Pflege der Haare verwendet wird. Es soll das Haar stärken und graues Haar verhindern.

  • Gotu Kola: Gotu Kola ist eine Pflanze, die zur Verbesserung der Durchblutung der Kopfhaut und zur Unterstützung der Haargesundheit verwendet wird. Sie enthält Verbindungen, die zur Melaninproduktion beitragen können.

  • Schwarzer Sesam: Schwarzer Sesam ist reich an Mineralstoffen wie Kupfer und Zink, die die Melaninproduktion unterstützen und graues Haar verhindern können.

  • Sägepalme: Sägepalme ist eine Heilpflanze, die in der alternativen Medizin zur Unterstützung der Haargesundheit verwendet wird. Sie kann die Haarfollikel stärken.

Fazit: Lohnt sich Kurkuma gegen graue Haare?

Graue Haare sind in erster Linie das Ergebnis des natürlichen Alterungsprozesses und genetischer Faktoren. Die Veränderung in der Pigmentbildung in den Haarfollikeln, die zum Ergrauen führen, sind vielseitig und werden nicht allein durch Kurkuma gestoppt.


Dennoch kann Kurkuma aufgrund seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften zur allgemeinen Haargesundheit beitragen und so frühzeitigem Ergrauen vorbeugen. Es kann das Haarwachstum unterstützen und die Haare glänzender und geschmeidiger machen. Und auch bei einer empfindlichen oder trockenen Kopfhaut kann Kurkuma Abhilfe schaffen. Dabei kann man Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen oder Haarmasken aus Kurkuma herstellen. Auch die Goldene Milch aus Kurkuma ist sehr beliebt.


QUELLEN

  • Curcumin: An Anti-Inflammatory Molecule from a Curry Spice on the Path to Cancer Treatment. https://www.mdpi.com/1420-3049/16/6/4567. Abgerufen am 28.08.2023.
  • Role of curcumin in the management of pathological pain. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0944711318301454. Abgerufen am 28.08.2023.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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