Redaktion, 27. MAI 2025

• Wieso werden die Haare grau?
• Können graue Haare wieder dunkel werden?
• Was bedeutet es, wenn graue Haare wieder dunkel werden?
• Was kann man tun, damit graue Haare wieder dunkel werden?
• Wie pflegt man graue Haare?
• Fazit

Die natürliche Haarfarbe entsteht durch den Farbstoff Melanin, von dem es zwei Typen gibt. Je nachdem, wie diese beiden Varianten kombiniert sind, entstehen unterschiedliche Haarfarben wie blond, rot oder braun bis schwarz. Gebildet wird Melanin in speziellen Zellen der Haarwurzel. Mit zunehmendem Alter lässt die Melaninproduktion nach – irgendwann wird sie ganz eingestellt. Wann genau das passiert, ist vor allem genetisch bedingt.

Doch wie kommt es dazu, dass Haare grau oder weiß erscheinen, wenn keine Farbpigmente mehr vorhanden sind? Tatsächlich ist "graues Haar" eine optische Täuschung. Einzelne graue Haare gibt es nicht – sie sind farblos und erscheinen weiß, sobald keine Pigmente mehr eingelagert werden. Stattdessen bilden sich in den Haaren winzige Luft- bzw. Sauerstoffbläschen, die das Licht streuen und so den weißen Eindruck erzeugen. Wenn sich zwischen diesen weißen Haaren noch farbige befinden, entsteht im Gesamtbild der Eindruck von grauem oder silbernem Haar.

Bei dieser Technik kommen spezielle Enzyme zum Einsatz, um die natürliche Melaninbildung im Haar anzuregen. Im Fokus steht dabei häufig das Enzym Tyrosinase, das eine zentrale Rolle bei der Umwandlung der Aminosäure Tyrosin in Melanin spielt – den Farbstoff, der für die Haarfarbe verantwortlich ist. Durch die Stimulation dieses Prozesses kann das Haar nach und nach zu seiner ursprünglichen Farbintensität zurückfinden. Ein Beispiel für ein Produkt, das auf diesem Prinzip basiert, ist die Citurin-Haartinktur.

Eine weitere Möglichkeit bieten Repigmentierungscremes und -shampoos, die künstliches Eumelanin enthalten. Diese Produkte werden ähnlich wie Tönungen oder Haarfärbemittel angewendet – entweder direkt in das Haar einmassiert oder während der Haarwäsche genutzt. Nach der empfohlenen Einwirkzeit wird das Produkt ausgespült. Direkt nach der Anwendung erscheint der Farbton meist recht dunkel, hellt jedoch in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen leicht auf.

Wenn Haare infolge von starkem Stress ergrauen, besteht unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, ihre ursprüngliche Farbe wieder herzustellen – vorausgesetzt, das Stressniveau wird deutlich gesenkt. Für viele Menschen gehört Stress inzwischen zum Alltag, wird hingenommen oder „durchgestanden“. Wer jedoch eine Rückkehr zur natürlichen Haarfarbe anstrebt, sollte aktiv gegensteuern. Es gibt etliche Maßnahmen die dabei unterstützen können, das Stresslevel zu reduzieren – und damit möglicherweise auch den Ergrauungsprozess umzukehren.

Besonders dann, wenn das Haar ungewöhnlich schnell oder nur stellenweise ergraut, könnte mehr dahinter stecken als der normale Alterungsprozess. Ein oft unterschätzter Faktor ist die Ernährung: Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen kann die Lebensdauer der Melanozyten verkürzen – jener Zellen, die für die Farbgebung der Haare verantwortlich sind – und so das frühzeitige Ergrauen begünstigen. Hinter grauen Haaren steckt meist ein Mangel an Vitamin B, Vitamin C, Eisen, Kupfer oder Zink.

Feuchtigkeit ist das A und O. Besonders wirksam sind Haarkuren mit Keratin oder Biotin, die die Haarstruktur stärken. Ergänzend können Haaröle – etwa Mandelöl oder Kokosöl – helfen, das Haar geschmeidig zu halten. Auch regelmäßiges Spitzen Schneiden ist wichtig, da trockene Haarenden schneller abbrechen. 

Eine weitere empfohlene Pflege für graues Haar ist ein sogenanntes Glossing beim Friseur. Dabei handelt es sich um eine spezielle Farbveredelung, die dem Haar neuen Glanz verleiht und die Farbe optisch auffrischt. Um unerwünschte Gelbtöne zu vermeiden und einen schönen Silberschimmer zu erhalten, empfiehlt sich außerdem ein Shampoo mit violetten Farbpigmenten.

Auch wenn sich graue Haare nicht aufhalten oder rückgängig machen lassen, lässt sich durch die richtige Ernährung die Haarqualität deutlich verbessern. Besonders wichtig sind Nährstoffe wie Kupfer und Keratin, aber auch ausreichend Eiweiß, Vitamine und gesunde Fette.

Diese Lebensmittel unterstützen gesundes Haar:

• Fettreicher Fisch (z. B. Lachs, Hering, Makrele, Sardinen): Reich an Omega-3-Fettsäuren, die das Haar von innen stärken.
  
  
• Eier: Eine gute Proteinquelle, die die Kollagenproduktion anregt – wichtig für die Haarstruktur.
  
  
• Leinsamen und Leinöl: Ebenfalls reich an Omega-3 und gut für Haar und Kopfhaut.
  
  
• Walnüsse: Enthalten Biotin und Vitamin E – beides zentral für gesunde Haare.
  
  
• Feigen: Eine hervorragende pflanzliche Eisenquelle, wichtig für die Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln.
  
  
• Avocados: Reich an Vitamin E, fördern sie die Durchblutung der Kopfhaut.
  
  
• Hähnchenfleisch: Liefert hochwertiges Eiweiß – der Hauptbaustein der Haare.

Die Renaturierung bietet eine gute Möglichkeit, grauen Haaren auf schonende Weise neue Farbe zu verleihen. Durch den Verzicht auf aggressive Färbemittel und die gezielte Nachbildung natürlicher Pigmente mit synthetischem Eumelanin bleibt die Haarstruktur intakt – ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Haarfarben. Besonders für Menschen mit empfindlicher Kopfhaut oder Allergien stellt diese Methode eine gute Alternative dar.

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