Graue Haare mit 30: So verhindert man frühes Ergrauen

Redaktion, 08. August 2024

Graue Haare mit 30 verhindern
Graue Haare können früher erscheinen lassen als gewünscht. 

Im ersten Moment hofft man noch, dass man sich verguckt hat, doch gleich darauf packt einen die Gewissheit. Das erste graue Haar zu finden, kann für viele Menschen ziemlich schockierend sein. Es bringt einem unmissverständlich bei, dass man sichtlich älter wird. Mit etwa 30 Jahren fängt es langsam an, was viele nicht wahrhaben wollen. Mit allerlei Mitteln wird versucht, gegen das Ergrauen vorzugehen. Das sichtbare Altern soll so lange wie möglich hinausgezögert werden. Damit das klappt, ist es essentiell zu verstehen, wieso die Haare grau werden. Mit diesem Wissen lassen sich passende Maßnahmen treffen, um graue Haare vorzubeugen. Die Erkenntnisse aus dem folgenden Artikel können dabei helfen, das jugendliche Erscheinungsbild zu wahren und das Ergrauen noch eine Zeit lang nach hinten zu verschieben.
Graue Haare Hausmittel

FORSCHUNG

Graue Haare färben mit diesem Hausmittel

Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.

Wie entstehen graue Haare?

Bei dem einen kommt es früher, bei dem anderen etwas später. Einen genauen Zeitpunkt vorauszusagen, wann die Haare anfangen grau zu werden, ist nicht möglich. Sicher ist nur, dass es irgendwann soweit ist. Wie bereits bei der Haut ist auch für die Färbung der Haare das Pigment Melanin verantwortlich. Die Melanozyten in den Haarfollikeln sind als Zellen für die Produktion von Melanin verantwortlich. Die Effizienz der Melanozyten nimmt mit dem Alter immer weiter ab, was die Intensität der Farbpigmente verringert. Immer mehr farblose Haare zwischen den restlichen dunkleren Haaren erwecken den Anschein von grauem Haar, obwohl es streng genommen weiß ist.


Auch das Enzym Katalase hat erheblichen Einfluss auf den Alterungsprozess der Haare. Es ist dafür zuständig, Wasserstoffperoxid in Wasser und Sauerstoff umzuwandeln. Wasserstoffperoxid entsteht als Abfallprodukt bei Stoffwechselprozessen, die unter anderem durch schädliche UV-Strahlung beeinflusst werden. Mit dem Alter wird immer weniger Katalase produziert, sodass sich immer mehr Wasserstoffperoxid in den Haarfollikeln ansammelt. Die chemische Verbindung kann die Melaninproduktion beeinträchtigen oder das Pigment direkt zerstören, was das Grauwerden der Haare zur Folge hat.

Wie beugt man grauen Haaren vor?

Graue Haare gehören zum Leben dazu und sind Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Die Genetik ist verantwortlich dafür, dass es keine Möglichkeit gibt, die Entstehung grauer Haare dauerhaft aufzuhalten. Ganz machtlos ist man bei dem Thema allerdings nicht. Wenn man in seinem Alltag auf bestimmte Maßnahmen achtet, können Einflussfaktoren für graue Haare reduziert werden. 



  • Ernährung anpassen: Eine ausgewogene Ernährung spielt für gesundes Haar eine entscheidende Rolle. Der Körper hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen, der nur durch die regelmäßige Einnahme von Vitaminen, Antioxidantien und Mineralien gedeckt werden kann. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Haargesundheit. Wichtig für die Produktion von Melanin und damit die Färbung der Haare sind Vitamin B12, Eisen und Kupfer.

  • Stress reduzieren: Chronischer Stress tut dem Körper nicht gut. Auch die Haare können darunter leiden und beginnen früher zu ergrauen. In der heutigen Zeit, in der alles immer schnell gehen muss, ist es wichtig, ein gutes Stressmanagement zu entwickeln. Dazu gehört ausreichend Schlaf, aber auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können dabei helfen, Stress zu reduzieren. Wer es lernt, richtig mit dem Stress umzugehen, hat bessere Chancen auf eine lange Zeit mit der eigentlichen Haarfarbe.

  • Haare richtig pflegen: Die Haare haben einen großen Einfluss auf das äußere Erscheinungsbild. Dementsprechend sollte man sie auch behandeln und pflegen. Durch eine schonende und reichhaltige Haarpflege werden die Haarwurzeln unterstützt. Viel Hitze oder starke Chemikalien in Haarfärbemitteln richten in den Haarfollikeln eher Schäden an und können zum vorzeitigen Ergrauen der Haare beitragen. Es wird empfohlen, natürliche Haarpflegemittel zu verwenden, um die Farbe in den Haaren lange beizubehalten.

  • Auf das Rauchen verzichten: Das Nikotin der Zigaretten löst oxidativen Stress aus und kann so graue Haare erheblich begünstigen. Abgesehen davon ist Rauchen allgemein sehr gesundheitsschädlich und setzt freie Radikale frei, die die Haarfollikel mit ihren Melanozyten angreifen.

  • Vor UV-Strahlung schützen: Vielen ist wahrscheinlich bereits aufgefallen, dass die Haare im Sommer heller werden. Das liegt daran, dass die übermäßige Sonnenexposition die Haare ausbleichen lassen kann. Die entstehenden freien Radikale können Schäden in den Haarfollikeln auslösen. Kopfbedeckungen und Sonnenspray können die Kopfhaut schützen und das Ausbleichen verhindern.

Unser Tipp bei grauem Haar

Citurin Mandarinen-Extrakt bei grauem Haar

Was kann man gegen bereits ergraute Haare tun?

Meistens merkt man es erst, wenn es bereits passiert ist. So ist es auch bei den grauen Haaren. Auch wenn man vorbeugende Maßnahmen getroffen hat, reicht das oft nicht aus und die grauen Haare sprießen trotzdem bereits mit 30 aus der Kopfhaut. Auf dem Markt gibt es einige Mittel, die sich die Lösung dieses Problems zum Ziel gemacht haben. Dabei verfolgen die Anti-Aging-Produkte nicht immer die gleiche Strategie:

Shampoo

Haarpflegemittel in Form von Shampoo ist den meisten Leuten wahrscheinlich bekannt. Spezielle Shampoos haben es sich zur Aufgabe gemacht, graue Haare zu renaturieren. Das kann mit Hilfe der Wirkstoffe Koffein, Minoxidil oder Taurin funktionieren, die die Pigmentproduktion in den Haarwurzeln anregen können. Eine andere Form der Haarwäsche gegen graue Haare stellen Shampoos dar, die die Farbpigmente der Haare aufhellen oder tönen können. Von dieser Methode sind allerdings nur kurz anhaltende Ergebnisse zu erwarten. Für eine langanhaltende Wirkung ist eine regelmäßige Nutzung notwendig, die je nach Wirkstoff allerdings auch schädlich für die Haare sein kann.

Haarkur

Haarkuren unterscheiden sich in ihrer Wirkung nur wenig von den aufhellenden Shampoos. Die Nutzung zeigt auch hier nur dann anhaltende Wirkung, wenn sie regelmäßig stattfindet. Die Produkte enthalten Farbstoffe, die die Haare für wenige Wäschen vorübergehend färben. Dabei können zusätzlich feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe zum Einsatz kommen, um dem Haar mehr Glanz und Volumen zu verleihen. Durch diesen Effekt können graue Haare zudem noch kaschiert werden.

Haartinktur

Eine Tinktur ermöglicht es, die grauen Haare abzudecken oder dunkler zu färben. Sie wird auf den Ansatz der Haare aufgetragen und kann eine Färbung der Haare bewirken, indem die Farbpigmente in die Haarfollikel eindringen. Neben den temporär wirkenden Haartinkturen gibt es auch Varianten, die eine dauerhafte Haarfärbung ermöglichen können. Die Citurin Mandarinen-Extrakt Tinktur benutzt einen Wirkstoff, der auf den griechischen Chios Mandarinen basiert. Der Wirkstoff aus dem kosmetischen Extrakt hat eine antioxidative Wirkung und kann so vor Schäden an den Haarwurzeln durch oxidativen Stress schützen. Der zusätzliche positive Effekt auf die Melaninproduktion kann das Haar vor frühzeitigem Ergrauen schützen, sofern es nicht krankheitsbedingt ist. 

Tablette

Anders als bei den bereits vorgestellten Methoden, wirkt dieses Mittel nicht äußerlich, sondern wird durch Schlucken aufgenommen. Die Tabletten können die Haare dunkler färben, indem die Pigmentproduktion in den Haarfollikeln angeregt wird. Der Wirkstoff Minoxidil sorgt für eine verbesserte Durchblutung der Kopfhaut und kann so auch die Melaninproduktion anregen. Mit einem anderen Wirkstoff funktioniert die Melanintablette, die als Nahrungsergänzungsmittel eingestuft wird. Die Aminosäure Tyrosin soll dabei die die Produktion des Farbpigments anregen.

Ist eine Krankheit für frühe graue Haare verantwortlich?

Die grauen Haare können schon in jungen Jahren zum Vorschein kommen. Auch wenn sich die meisten Menschen mit 30 Jahren noch nicht alt genug für graue Haare fühlen, stellt dieses Alter in etwa den Durchschnittswert an, bei dem die ersten grauen Haare aufkommen. Teilweise kommt es aber noch deutlich früher zu den ersten grauen Haaren. Manche Menschen berichten bereits mit Anfang 20 von den ersten Anzeichen des Alterns auf der Kopfhaut. Ist das noch normal oder steckt eine Krankheit dahinter?


Graue Haare bei 20-Jährigen können bei den Betroffenen schon mal Sorgen auslösen, doch in der Regel steckt kein gesundheitlich bedenkliches Problem dahinter. Das frühzeitige Ergrauen hat meist genetische Gründe und wird von Familienmitgliedern weitervererbt. Zusätzlicher Stress kann das Erscheinungsbild des Haupthaares ebenfalls beeinflussen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann man sich von einem Arzt beraten lassen. Dieser kann dann auch feststellen, ob es sich möglicherweise doch um eine Krankheit handelt. In Frage kommen Schilddrüsenerkrankungen, wobei eine Überfunktion das Haarwachstum und die Melaninproduktion beeinträchtigen kann. Möglich ist auch eine Autoimmunerkrankung, wie z.B Vitiligo. Hierbei richten sich die Abwehrzellen gegen die körpereigenen Zellen und sorgen für deren Zerstörung. Davon können auch Melanozyten betroffen sein, was die frühen grauen Haare erklären würde.


Fazit

Vor grauen Haaren ist niemand sicher, der ein hohes Alter erreicht. Ab dem 30. Lebensjahr ist es vollkommen normal, vermehrt graue Haare aufzufinden. Das heißt allerdings nicht, dass man sich dagegen nicht wehren kann. In Form von Haartinkturen, Shampoos oder Tabletten existieren einige Mittel, die graue Haare wieder dunkel färben können. Um so lange wie möglich von grauem Haar verschont zu bleiben, ist es ratsam, ebenfalls seinen Lebensstil entsprechend anzupassen. Mit etwas Achtsamkeit in seinem Alltag kann man die Wahrscheinlichkeit auch langanhaltendes Haar in seiner ursprünglichen Farbe erheblich erhöhen.


Haben Sie bereits Erfahrungen mit grauen Haaren gemacht? Hinterlassen Sie uns gerne einen Kommentar!


QUELLEN

  • Schallreuter, K.U., Salem, M.A.E.L., Holtz, S. and Panske, A. (2013), Basic evidence for epidermal H2O2/ONOO–-mediated oxidation/nitration in segmental vitiligo is supported by repigmentation of skin and eyelashes after reduction of epidermal H2O2 with topical NB-UVB-activated pseudocatalase PC-KUS. The FASEB Journal, 27: 3113-3122. https://doi.org/10.1096/fj.12-226779
  • Ayelet M RosenbergShannon RausserJunting RenEugene V MosharovGabriel SturmR Todd OgdenPurvi PatelRajesh Kumar SoniClay LacefieldDesmond J TobinRalf PausMartin Picard (2021) Quantitative mapping of human hair greying and reversal in relation to life stress eLife 10:e67437. https://doi.org/10.7554/eLife.67437

Autorin Lina Mattern

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.