Graue Haare pflegen: 5 Tipps für weiches, glänzendes Haar!

Graue Haare pflegen: 5 Tipps für mehr Glanz und Geschmeidigkeit

Redaktion, 16. Mai 2022

Graue Haare pflegen
Mit den richtigen Tipps bringen Sie Ihr graues Haar wieder zum Strahlen.

Jeder mit grauem Haar weiß, wie störrisch, glanzlos und strohig sie sein können. Das farblose Haar neigt dazu, matt und stumpf auszusehen und damit ungepflegt zu erscheinen. Die Suche nach der idealen Haarpflegeroutine für graue Haare wird so für viele zu einer zeitintensiven Herausforderung, denn einfach nur shampoonieren und auswaschen reicht nicht mehr aus, um das Haar füllig und gesund aussehen zu lassen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie graue Haare pflegen und mit welchen Tipps das Haar wieder zum Strahlen gebracht wird.

Graue Haare Hausmittel

FORSCHUNG

Graue Haare färben mit diesem Hausmittel

Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.

Wie entstehen graue Haare?

Bei grauen Haaren verhält es sich wie mit Falten: Sie sind ungern gesehen, aber zugleich unvermeidbar. Und meist entstehen sie dann, wenn man noch gar nicht damit rechnet.


Die Haare erhalten ihre individuelle Farbe durch den Farbstoff Melanin. Melanin wird in den Melanozyten aus der Aminosäure Tyrosin gebildet. Bei den Farbstoffen im Haar wird dabei zwischen Eumelanin und Phäomelanin unterschieden.

Eumelanin ist das dunklere der beiden Pigmente. Er kommt insbesondere bei dunklen Haarfarben wie schwarzen oder braunen Haaren vor. Phäomelanin ist als gelblich-rötliches Pigment hingegen für helle Haarfarben verantwortlich. Das schließt sowohl blondes Haar, als auch rotes Haar ein. Die unterschiedlichen Mischverhältnisse aus Eumelanin und Phäomelanin ergeben unzählige, unterschiedliche Haarfarben von tiefschwarz bis erdbeerblond.

Genetik & Alter

Graue Haare sind ein typisches äußeres Merkmal für den menschlichen Alterungsprozess. Bei Männern setzt der Alterungsvorgang der Haare im Durchschnitt schon etwas früher ein als bei Frauen. Während ein Mann sein erstes graues Haar mit ca. 30 Jahren entdeckt, ist das bei einer Frau mit ca. 35 Jahren der Fall.


Graue Haare entstehen, wenn die Pigmentbildung in den Melanozyten eingestellt wird. Das passiert in Folge des natürlichen Altersprozesses - der Stoffwechsel und die Zellen arbeiten langsamer und sterben z.T. ab, sodass im Laufe der Zeit immer weniger pigmentbildende Zellen zur Verfügung stehen. Anstelle von Melanin wird nun Luft im Haar eingelagert und da die Luftbläschen farblos sind, erscheint das Haar grau bzw. weiß. Der Zeitpunkt für das Ergrauen der Haare ist genetisch festgelegt, doch verschiedene äußere und innere Einflüsse können ein frühzeitiges Grauwerden der Haare begünstigen.

Wasserstoffperoxid

Eine weitere natürliche Ursache für die Entstehung von grauen Haaren ist Wasserstoffperoxid. Der Stoff entsteht ständig im Körper als Abbauprodukt verschiedener Stoffwechselprozesse. In jungen Jahren wird das Wasserstoffperoxid vom Enzym Katalase abgebaut und somit unschädlich gemacht. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil an Wasserstoffperoxid, da der Abbau deutlich langsamer erfolgt. Der Anstieg von Wasserstoffperoxid im Körper löst Oxidationsvorgänge aus, die auch die Enzyme und Aminosäuren der Pigmentbildung betreffen und sie beeinträchtigen. Das verhindert die Melaninbildung in den Melanozyten und trägt zudem zum allmählichen Verlust der Farbstoffe im gesamten Haar bei. 

Unser Tipp bei grauem Haar

Citurin Mandarinen-Extrakt bei grauem Haar

Warum ist graues Haar oft strohig und glanzlos?

Wer bereits das ein oder andere graue Haar auf dem eigenen Kopf entdeckt hat der stellt schnell fest, dass sie nicht nur anders aussehen, sondern sich auch anders anfühlen. So richtig auffällig wird das veränderte Haargefühl dann, wenn der Großteil der Haare bereits ergraut ist.

Betroffene haben oft das Gefühl, dass sich graue Haare drahtig, strohig und stumpf anfühlen. Oft geht der Glanz und die Geschmeidigkeit verloren und das Haar erweist sich als störrisch beim Styling. Auf der anderen Seite beklagen vor allem Frauen, dass die grauen Haare sehr fein geworden sind. Das hat unterschiedliche Ursachen.


1. Geringe Talgproduktion

Viele Menschen beklagen sich im Alter darüber, dass ihr graues Haar und auch ihre Kopfhaut sehr trocken sind. Die Ursache hierfür ist die verringerte Talgproduktion auf der Kopfhaut. Der Talg bildet eine schützende Schicht auf der Haut und auch um das Haar selbst. Es schützt vor Feuchtigkeitsverlust und verleiht dem Haar Glanz. Mit zunehmendem Alter nimmt die Talgdrüsenaktivität ab und es wird weniger von dem schützenden Hautfett produziert. Die Folge: Kopfhaut und Haar verlieren mehr Feuchtigkeit und trocknen aus. Das Haar wird glanzlos und strohig.

2. Weniger Schutzschichten

Jedes Haar besteht aus unterschiedlichen Schichten. Innere und äußere Faktoren bestimmten die Dicke und Stabilität dieser Schichten, wodurch die individuelle Dicke eines einzelnen Haars auch bei jedem Menschen unterschiedlich ausfällt. Wichtiger Bestandteil der Haarschichten sind Keratinverbindungen. Im Alter sinkt der Anteil an Keratinen im Haar. Das verschlechtert die Elastizität der Haare und macht sie anfälliger für Haarbruch und Spliss. Außerdem wird das Haar spröde und brüchig und erscheint matt.

3. Falsche Pflege

Im Alter verändert sich nicht nur die Haarfarbe, sondern auch die Haarstruktur und damit auch die Bedürfnisse der Haare. Damit hat das graue Haar zwar nicht viel zu tun, tritt aber gleichzeitig auf und viele geben die Schuld deshalb dem ergrauten Haar. Mit fortschreitendem Alter leidet das graue Haar unter Trockenheit und es geht viel Feuchtigkeit aus dem Haarinneren verloren. Das bedeutet auch, dass die Haarpflege angepasst werden muss, doch die meisten setzen weiterhin auf ihr geliebtes Shampoo, das sie seit Jahren benutzen. Meist sind die Pflegeprodukte nicht mehr für alterndes Haar geeignet und verschlimmern das Problem der Austrocknung und Glanzlosigkeit zusätzlich.

4. Sonnenschäden

Im Sommer bräunt sich die Haut, sobald sie länger der Sonne ausgesetzt ist. Die braune Färbung entsteht durch den Farbstoff Melanin, der zum Schutz der Haut vor der UV-Strahlung produziert wird. Diesen natürlichen Sonnenschutz besitzt auch das Haar durch die Pigmente, allerdings nur so lange, bis es grau wird. Graue Haare besitzen die Pigmente nicht mehr und sind somit anfälliger für Sonnenschäden. Das Haar trocknet aus, wird strohig und bricht ab.

Graue Haare pflegen: Die 5 besten Tipps

Die Pflege für graue Haare unterscheidet sich von der Pflege von normalen, pigmentierten Haaren. Um das ergraute Haar zu neuem Glanz und mehr Geschmeidigkeit zu verhelfen, gibt verschiedene Tipps und Möglichkeiten.

Tipp Nr. 1: Hausmittel

Hausmittel sind - richtig ausgewählt - sehr gut zur Reparatur von glanzlosem und trockenem Haar geeignet. Am besten greift man hierbei zu natürlichen, reichhaltigen Ölen. Das kann Olivenöl sein, Avocadoöl, Arganöl oder auch Jojobaöl. Die Öle können als Haarkur z.B. über Nacht in die Kopfhaut und das Haar ausgekämmt werden und einwirken. Als weitere Möglichkeit kann eine kleine Menge des Öls für mehr Glanz und Kämmbarkeit in die noch leicht feuchten Haarlängen nach der Haarwäsche einmassiert werden.


Ein weiteres Hausmittel für die Pflege von grauem Haar ist rohes Eigelb. Das Eigelb ist reich an Proteinen und hilft so, geschädigte Keratinverbindungen im Haar wieder aufzufüllen. Dafür wird das rohe Eigelb 1-3 Mal wöchentlich in das angefeuchtete Haar einmassiert und muss ca. 10 Minuten einwirken. Anschließend unbedingt mit kaltem Wasser ausspülen, damit es nicht im Haar gerinnt.

Tipp Nr. 2: Silbershampoo

Graues Haar ist nichts, wofür man sich schämen müsste. Ganz im Gegenteil: Junge Frauen und Männer haben einen Trend daraus gemacht und blondieren sich ihre Haare freiwillig silbrig-grau und nennen es “Granny Hair”. Um den kühlen Ton grauer Haare zu erhalten und sie so richtig zum Strahlen zu bringen, ist ein Silbershampoo notwendig. Das spezielle Shampoo neutralisiert durch lilane Pigmente den unerwünschten Gelbstich - auch bei natürlich ergrautem Haar - und sorgt so für einen gleichmäßig kühlen Farbton und eine leuchtende Silbermähne.

Wichtig bei der Verwendung von Silbershampoo ist es, das Haar hinterher gut zu pflegen und z.B. eine reichhaltige Haarmaske zu verwenden, da das Haar sonst austrocknet. Mehr als 2 Minuten sollte es nicht einwirken, um einen Lila-Stich zu vermeiden.

Tipp Nr. 3: Haarkuren

Graues Haar wirkt oft stumpf und glanzlos, da die äußere Haarschicht aufgeraut ist und es dem Haar an Proteinen oder Feuchtigkeit mangelt. Da der Schutz und die Pflege durch den körpereigenen Talg fehlt, muss der Aufbau der Haare von außen durch wirksame Pflegeprodukte erfolgen.

Besonders gut zur Pflege von grauem Haar sind Haarkuren mit Keratinen geeignet. Sie bauen das spröde Haar von innen wieder auf. Dadurch bekommt es seine Elastizität, seine Geschmeidigkeit und seinen Glanz zurück. Wichtig ist, dass die Haarkuren feuchtigkeitsspendende und wasserbindende Inhaltsstoffe wie Wasser und Glycerin enthalten. Auch Silikone schaden dem grauen Haar nicht. Sie schließen die Feuchtigkeit ein und versiegeln die aufgeraute Haaroberfläche. Das macht das Haar glänzend und weich.

Tipp Nr. 4: Seltener Haare waschen

Um das graue, strapazierte Haar vor Austrocknung zu schützen, sollte auch die Haarwaschroutine angepasst werden. Im Alter produziert die Kopfhaut von Natur aus deutlich weniger Talg und das bedeutet, dass die Haare nicht so schnell fetten. Anstatt das Haar jeden Tag oder jeden 2. Tag zu waschen, reicht womöglich auch eine Haarwäsche alle 3-4 Tage. Das schont das Haar und die Kopfhaut und verhindert, dass das ergraute Haar spröde wird. Bei jeder Haarwäsche sollte außerdem eine Haarspülung verwendet werden und bei jeder zweiten Haarwäsche eine Haarkur.

Tipp Nr. 5: Haarstyling ohne Hitze

Hitze ist beim Haarstyling für viele unverzichtbar. Ob Lockenstab, Föhn oder Glätteisen - um das störrische graue Haar zu bändigen, ist ausgiebiges Styling nötig. Doch Hitze schädigt das graue Haar und macht es anfälliger für Austrocknung und Haarbruch. Stattdessen sollte auf schonende Alternativen gesetzt werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das über Nacht ohne Hitze zu locken, für sanfte Wellen eignet sich eine Flechtfrisur und nasses Haar kann an der Luft trocknen. Anstatt das wellige Haar zurecht zu glätten, sollten die natürlichen Locken mit der richtigen Lockenroutine definiert werden. Und wenn es gar nicht ohne Hitze geht, sollte stets ein Hitzeschutz verwendet werden.

Fazit

Graues Haar steht pigmentiertem Haar in nichts nach und sollte mit Stolz getragen werden. Dennoch verändert sich das Haar mit dem Alter und bereitet vielen Schwierigkeiten. Das graue Haar erscheint deshalb oft matt, glanzlos und ungepflegt. Mit einem sorgsamen Umgang und reichhaltigen Produkten kann graues, glanzloses und störrisches Haar in kurzer Zeit jedoch wieder zum Strahlen gebracht werden.


QUELLEN

  • Caroline Robert, Alain Spatz Sandrine Faivre et al.: Tyrosine kinase inhibition and grey hair. 2003.
  • Ludger Rensing & Volkhard Rippe: Haut und Haare. 2013.
  • https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=graue%20Haare. Abgerufen am 16.05.2022.

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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