Haarkur für graue Haare: Anleitung zum selber machen

Haarkur für graue Haare: Anleitung zum selber machen 

Redaktion, 29. november 2024

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Wie kann man eine Haarkur selbst herstellen?

Graue Haare betreffen früher oder später jeden einmal. Doch es ist wichtig zu wissen, dass graue Haare eine spezielle Pflege benötigen, die sich von der normalen Pflege unterscheiden kann. Besonders hilfreich sind dabei Haarkuren. Doch welche eignet sich am besten? Da der Markt übersättigt ist von Haarkuren und die Preise dabei meist auch sehr hoch sind, empfiehlt es sich, eine Haarkur für graue Haare selbst zu machen. Wir verraten Ihnen alles, was Sie über die Pflege grauer Haare wissen müssen und geben Ihnen eine Anleitung, wie man eine Haarkur für graue Haare selber machen kann.
Graue Haare Hausmittel

FORSCHUNG

Graue Haare färben mit diesem Hausmittel

Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.

Wie entstehen graue Haare?

Im Laufe unseres Lebens – bei manchen früher, bei anderen später – stellt der Körper die Produktion des Farbpigments Melanin ein. Melanin ist dafür verantwortlich, den Haaren ihre individuelle Farbe zu verleihen. Die Zellen, die für die Melaninbildung zuständig sind (Melanozyten), sterben langsam ab, wodurch die Farbpigmente ausbleiben. Stattdessen lagern sich in den Hornschichten der Haare winzige Luftbläschen ein, die dem Haar eine weiße Farbe verleihen. Das Ergrauen der Haare wird in erster Linie durch genetische Faktoren bestimmt, doch es gibt einige äußere und innere Einflüsse, die den Prozess beschleunigen können:

Genetische Veranlagung

Die Hauptursache für graue Haare ist die genetische Veranlagung. Wenn Eltern oder Großeltern früh grau wurden, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dies auch bei den Nachkommen früh eintritt.

Stress

Chronischer Stress kann den Alterungsprozess der Haarfollikel beschleunigen. Studien zeigen, dass Stressüber die Ausschüttung von Stresshormonen (z. B. Cortisol) die Regeneration der Melanozyten beeinträchtigen kann.

Erkrankungen

Bestimmte Autoimmunerkrankungen wie Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) oder Alopezie (Kreisrunder Haarausfall) können das Ergrauen fördern. Schilddrüsenerkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem wirken sich ebenfalls auf die Haarpigmentierung aus.

Ungesunde Lebensweise

Studien belegen, dass Raucher ein erhöhtes Risiko für frühzeitiges Ergrauen haben. Dies wird mit oxidativem Stress in Verbindung gebracht. Ebenso kann ein Mangel an Vitaminen (z. B. Vitamin B12), Mineralstoffen (wie Eisen oder Kupfer) und Antioxidantien die Haarpigmentierung negativ beeinflussen.

Äußere Einflüsse

Freie Radikale, die durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzung oder ungesunde Ernährung entstehen, schädigen die Zellen und können die Alterung der Melanozyten beschleunigen.

Hormonelle Veränderungen

Hormonelle Umstellungen, etwa durch Wechseljahre, Schilddrüsenprobleme oder starke Hormonbehandlungen, können das Haarwachstum und die Melaninproduktion beeinflussen.

Medikamente 

Langfristiger Einsatz bestimmter Medikamente oder Kontakt mit aggressiven Chemikalien kann den Haarfollikeln schaden und die Pigmentproduktion beeinträchtigen.

Unser Tipp bei grauem Haar

Citurin Mandarinen-Extrakt bei grauem Haar

Kann man graue Haare rückgängig machen?

Graue Haare wieder rückgängig zu machen ist derzeit nur begrenzt möglich und hängt von der Ursache des Ergrauens ab. Wenn graue Haare durch genetische Faktoren bedingt sind, ist eine dauerhafte Rückkehr zur natürlichen Haarfarbe mit den aktuellen medizinischen Möglichkeiten nicht möglich. Es gibt jedoch Haartinkturen wie Citurin, die das Ergrauen der Haare hinauszögern können. In einigen Fällen, bei denen graue Haare auf äußere oder reversible Faktoren zurückzuführen sind, könnte es jedoch Hoffnung geben.

Manchmal ist das Ergrauen nicht endgültig, insbesondere wenn es durch folgende Ursachen ausgelöst wurde:

  • Nährstoffmängel: Ein Mangel an Vitamin B12, Eisen, Kupfer oder Antioxidantien kann zu grauen Haaren führen. Mit einer ausgewogenen Ernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln kann die Haarpigmentierung teilweise wiederhergestellt werden.

  • Stress: Studien zeigen, dass bei Ergrauen durch Stress eine Regeneration der Haarfarbe möglich sein könnte, wenn der Stress reduziert oder bewältigt wird.

  • Medikamente oder Krankheiten: Wird die zugrunde liegende Erkrankung behandelt (z. B. Schilddrüsenerkrankungen) oder eine medikamentöse Nebenwirkung behoben, kann die natürliche Haarfarbe möglicherweise zurückkehren.

  • Kosmetische Lösungen: Für viele Menschen bleibt das Färben der Haare die effektivste Möglichkeit, graues Haar optisch zu beseitigen. Temporäre oder semi-permanente Tönungen bieten eine einfache Methode, graue Haare zu überdecken.

Wie pflegt man graue Haare richtig?

Graue Haare haben besondere Pflegebedürfnisse, da sie durch den Verlust des Pigments Melanin ihre Struktur verändern. Sie neigen dazu, trockener, spröder und weniger glänzend zu sein, weshalb eine gezielte Pflege wichtig ist, um sie gesund und strahlend aussehen zu lassen. Hier sind die besten Tipps für die Pflege von grauen Haaren:

Feuchtigkeit und Pflege

Graue Haare tendieren dazu, trockener zu sein. Verwenden Sie feuchtigkeitsspendende Shampoos und Conditioner, die Inhaltsstoffe wie Glycerin, Aloe Vera oder Hyaluronsäure enthalten. Einmal pro Woche sollten graue Haare mit einer tiefenwirksamen Feuchtigkeitsmaske oder Pflegekur verwöhnt werden, um Trockenheit vorzubeugen. Haaröle wie Argan-, Kokos- oder Jojobaöl geben grauem Haar Geschmeidigkeit und Glanz.

Schutz vor Verfärbungen

Graue Haare können durch Umweltfaktoren (z. B. UV-Strahlen, Schmutz oder Kalk im Wasser) einen Gelb- oder Grauschleier bekommen. Ein Silbershampoo mit violetten Pigmenten neutralisiert diese Verfärbungen und erhält den klaren, silbernen Ton. Graue Haare sind anfälliger für Sonnenschäden, da ihnen das Melanin fehlt. Verwenden Sie Produkte mit UV-Schutz oder tragen Sie Hüte, um die Haare vor Sonneneinstrahlung zu schützen.

Vorsicht beim Styling

Graue Haare sind empfindlicher gegenüber Hitze. Schützen Sie die Haare mit einem Hitzespray, bevor Sie Föhn, Glätteisen oder Lockenstab verwenden. Verwenden Sie weiche Bürsten, um die Haarstruktur nicht zusätzlich zu belasten und Haarbruch zu vermeiden.

Regelmäßige Haare schneiden

Graue Haare neigen eher zu Spliss und Haarbruch. Regelmäßige Friseurbesuche helfen, die Spitzen gesund und das Haar gepflegt aussehen zu lassen.

Ernährung und Gesundheit

Für gesundes Haar sind Vitamine und Mineralstoffe wie Biotin, Zink und Eisen essenziell. Omega-3-Fettsäuren fördern die Geschmeidigkeit und Stärke der Haare. Ausreichend Wasser zu trinken ist ebenfalls wichtig, um auch die Haarstruktur von innen zu unterstützen.

Anleitung: Haarkuren für graue Haare selber machen

Mit dem Rückgang der Melanin-Produktion verändert sich nicht nur die Haarfarbe, sondern auch die Haarstruktur, einschließlich Dicke, Dichte und Elastizität. Zudem sinkt häufig der natürliche Feuchtigkeitsgehalt der Haare, was dazu führen kann, dass sie schneller matt erscheinen und sich rauer oder spröder anfühlen. Da graues Haar oft zu Trockenheit neigt und manchmal widerspenstig ist, benötigt es besonders viel Aufmerksamkeit. Haarkuren können nun häufiger verwendet werden, um die Haare geschmeidig zu halten und die Feuchtigkeitsdepots wieder aufzufüllen. Doch für die richtige Haarkur müssen Sie nicht zwingend die Drogerie aufsuchen. Wir haben für Sie drei Anleitungen, wie Sie drei Haarkuren selber machen können:

Avocado-Olivenöl-Kur

Avocados sind nicht nur bei Food-Liebhabern beliebt, sondern auch echte Haarpflege-Wunder. Bekannt als Feuchtigkeitsspender in DIY-Gesichtsmasken, kann die grüne Frucht auch grauem Haar zugutekommen.


Hier haben wir ein einfaches Rezept für eine Haarkur. Du brauchst folgende Zutaten:


- 1 reife Avocado

- 1 Teelöffel Zitronensaft

- 2 Esslöffel Bio-Olivenöl


Schritt 1: Entfernen Sie den Kern der Avocado vorsichtig und lösen Sie das Fruchtfleisch mit einem Löffel aus der Schale. Das Fruchtfleisch in eine kleine Schüssel geben und es mit einer Gabel zerdrücken, bis eine cremige Masse entsteht.


Schritt 2: Fügen Sie zwei Esslöffel Olivenöl und einen Teelöffel Zitronensaft hinzu. Vermengen Sie die Zutaten gründlich, bis eine gleichmäßige Konsistenz entsteht.


Schritt 3: Tragen Sie die Avocado-Haarkur auf die trockenen Längen und Spitzen der Haare auf. Kopfhaut dabei aussparen.


Tipp: Wickeln Sie die Haare während der Einwirkzeit von etwa 30 Minuten in ein Handtuch. Die entstehende Wärme hilft den Inhaltsstoffen, besser in die Haarstruktur einzudringen. Spülen Sie die Kur anschließend gründlich mit warmem Wasser aus.


Kokos-Olivenöl-Haarkur

Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass viele Haarpflegeprodukte gegen trockenes Haar und Spliss Kokosnuss als Hauptinhaltsstoff enthalten. Das liegt nicht nur am angenehmen Duft, sondern vor allem an der pflegenden Wirkung der Kokosnuss.

Bereits reines Kokosöl kann als intensive Haarkur verwendet werden, um dem Haar verlorene Feuchtigkeit zurückzugeben. Dazu nimmt man einfach eine kleine Menge Kokosöl, erwärmt es in den Handflächen und trägt es auf die Längen des Haares auf. Etwa 15 Minuten einwirken lassen und anschließend gründlich mit warmem Wasser ausspülen.


Für eine noch intensivere Pflege eignet sich folgende Haarkur. Das wird benötigt:


- 1 Esslöffel Bio-Kokosöl

- 2 Esslöffel Olivenöl

- Optional: 2 Teelöffel Honig


Schritt 1: Erwärmen Sie das Kokosöl vorsichtig in der Mikrowelle oder im Wasserbad, bis es flüssig wird. Achten Sie darauf, dass Kokosöl schon bei niedriger Temperatur schmilzt.


Schritt 2: Das Olivenöl zum flüssigen Kokosöl geben und die Mischung gründlich verrühren.


Schritt 3: Verteilen Sie den Ölmix gleichmäßig im trockenen Haar, insbesondere in den Längen und Spitzen. Lassen Sie die Kur etwa 30 Minuten einwirken und spülen Sie die Haare anschließend mit warmem Wasser und einer kleinen Menge Shampoo gründlich aus.


Tipp: Für noch mehr Pflege und Glanz kann man vor dem Hinzufügen des Olivenöls 2 Teelöffel Honig im warmen Kokosöl auflösen. Der Honig sorgt für zusätzlich strahlendes und geschmeidiges Haar.

Olivenöl-Joghurt-Haarkur

Trockenes und brüchiges Haar leidet nicht nur unter Feuchtigkeitsmangel, sondern oft auch unter einem Proteinmangel. Unsere Haarstruktur besteht hauptsächlich aus Keratin, einem Faserprotein, das dem Haar Stabilität verleiht. Fehlen dem Haar Proteine, wird es anfälliger für Schäden und bricht leichter. Aus diesem Grund enthalten viele intensive Haarkuren zusätzlich Keratin, um das Haar von innen heraus zu stärken und wieder aufzubauen.


Für eine selbst gemachte proteinreiche Haarmaske benötigt man:


- 1 kleinen Becher Naturjoghurt

- 3 Esslöffel Bio-Olivenöl

- 1 Teelöffel Honig


Schritt 1: Vermischen Sie alle Zutaten zu einer gleichmäßigen Masse. Tragen Sie die pflegende Haarkur großzügig auf die Haare auf. Das im Naturjoghurt enthaltene Milcheiweiß ähnelt in seiner Struktur dem Keratin der Haare und wirkt daher als natürlicher Ersatz, um das Haar zu stärken.


Schritt 2: Lassen Sie die Haarmaske etwa 15 Minuten einwirken und anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser ausspülen.

Fazit 

Graues Haar benötigt besonders viel Feuchtigkeit und Schutz vor Verfärbungen. Somit benötigt graues Haar eine andere Pflege als zuvor. Mit der richtigen Kombination aus professionellen Produkten und natürlichen Hausmitteln lassen sich gesunde, geschmeidige und glänzende Haare erhalten – unabhängig von Alter, Farbe oder Zustand. DIY-Haarkuren mit Zutaten wie Avocado, Kokosöl, Honig oder Joghurt bieten eine kostengünstige und effektive Möglichkeit, das graue Haar mit Nährstoffen zu versorgen. Sie spenden Feuchtigkeit, stärken die Haarstruktur und fördern den natürlichen Glanz des Haares.


QUELLEN: 

  • Al-Waili, N.S.: Therapeutic and prophylactic effects of crude honey on chronic seborrheic dermatitis and dandruff, in: Eur J Med Res. 2001 Jul 30; 6(67): S. 306-308
  • Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik, Springer Verlag, 3. Auflage, 2020
  • Frohn, B.: Die Heilkraft der Olive, Mankau Verlag, 1. Auflage, 2012

Autorin Lina Mattern

Lina Mattern

Nach Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Kempten hat sich Lina privat und beruflich mit Themen aus der Gesundheits-, Fitness- und Beautybranche befasst. Seitdem recherchiert und schreibt sie Blogartikel in dieser Branche und ist Expertin im Beauty- und Gesundheitsbereich. Neben dem Schreiben von aktuellen und ausführlich recherchierten Artikeln, betreut sie auch Social Media Kanäle, die sich um Tipps rund um Schönheit und Gesundheit drehen. Die Blogartikel und der Content orientieren sich dabei immer an der aktuellen Forschungslage.

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