Graue Haare selbst färben: Schritt-für-Schritt Anleitung

Graue Haare selbst färben: Schritt-für-Schritt Anleitung

Redaktion, 02. AUGUST 2022 | aktualisiert am 05.10.2023

Graue Haare selbst färben
Um Haarfärbe-Unfälle zu vermeiden, sollte man unsere Schritt-für-Schritt Anleitung befolgen

Das Haare färben beim Friseur ist nicht nur teuer und mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden, sondern in Zeiten der Corona-Pandemie vorübergehend auch gar nicht möglich gewesen. Vor allem bei grauen Haaren muss man den Friseur alle paar Wochen aufsuchen, was auf Dauer ganz schön teuer ist. Wie gut, dass es Haarfärbemittel auch für zu Hause gibt! Damit die Farbe aussieht wie vom Profi, sollte man Schritt für Schritt vorgehen und einige Dinge beachten. Wir verraten nützliche Tricks, um Farbunfälle zu vermeiden und liefern eine Anleitung, wie man ganz einfach graue Haare zu Hause selber färben kann.
Graue Haare Hausmittel

FORSCHUNG

Graue Haare färben mit diesem Hausmittel

Hausmittel sind für viele eine günstige und schonende Alternative zu künstlichen Produkten oder teuren Behandlungsmaßnahmen. Auch graues Haar kann sich mit einfachen Hausmitteln behandeln lassen und so seine Farbe zurückerhalten.

Wie kann man graue Haare vorbeugen?


Jeder kennt sie und früher oder später bekommt sie auch jeder: graue Haare. Doch wieso verliert unser Haar überhaupt die Farbe? Im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses verliert der Körper die Fähigkeit, Melanin zu produzieren. Da dieser Stoff verantwortlich für die Farbe der Haare ist, werden die Haare mit zunehmendem Alter immer heller, bis sie komplett weiß beziehungsweise grau sind. Dieser Prozess ist leider nicht aufzuhalten, jedoch gibt es einige Faktoren, welche den Alterungsprozess der Haare beschleunigen:



Wer die Möglichkeit hat, sollte also auf seine Vitamine und Nährstoffe achten, mit dem Rauchen aufhören, das Stresslevel niedrig halten und schonende Haarpflege benutzen. Damit kann man das Ergrauen der Haare etwas hinauszögern.

Graue Haare selber färben: Schritt-für-Schritt Anleitung

Wer sich überhaupt nicht mit den grauen Haaren anfreunden kann, muss die Haare komplett färben. Vor allem Frauen stören sich oftmals sehr an grauem Haar, aber auch Männer greifen immer öfter zur Haarfarbe. Farbe kaufen, auf die Haare auftragen und fertig? Ganz so einfach ist es leider nicht. Zumindest, wenn man zu Hause ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen und nicht mit einem Färbeunfall beim Friseur landen will. Im Optimalfall sollte man einmal in den Gang zum Friseur investieren, denn dieser kann einem verraten, welche Haarfarbe gut mit der eigenen Haarstruktur und -farbe harmoniert. Wenn man dann die richtige Farbe gefunden hat, kann es eigentlich schon losgehen. Man benötigt:


  • Die Haarfarbe
  • Einen Pinsel
  • Handschuhe
  • Einen Kamm
  • Conditioner und Haarkur
  • Haarklammern
  • Altes Handtuch
  • Altes T Shirt


1. Schritt: Vorbereitung

Um allergische Reaktionen auszuschließen, sollte man das Produkt etwa 24 bis 48 Stunden vor dem eigentlichen Haarefärben testen. Nähere Informationen hierzu findet man meist auf dem Beipackzettel bzw. der Anleitung. Für gewöhnlich gibt man einfach eine kleine Menge Farbe auf die Haut, z.B. am Oberarm und lässt es kurz einwirken. Bleiben Rötungen und Juckreiz aus, kann die Farbe auch auf der Kopfhaut benutzt werden.


Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, sollte die Coloration auf gepflegtem Haar aufgetragen werden. Einen Tag vor dem Färben sollte man daher auf Conditioner und Aufbaukuren setzen. Das Haar sollte allerdings direkt vor dem Färben nicht frisch gewaschen werden. Der natürliche Talgfilm bleibt dadurch erhalten und schont die Kopfhaut beim Haare färben. Die Tönung, Intensivtönung oder Coloration wird direkt auf das trockene Haar aufgetragen.


Profi-Tipp: Zum Färben ein altes T-Shirt anziehen, um Farbflecken zu vermeiden. Zusätzlich ein Handtuch oder einen Umhang um die Schultern legen. Am besten die Konturen (entlang des Haaransatzes und an den Ohren entlang) mit etwas Vaseline eincremen, um Verfärbungen der Haut zu verhindern. Dabei aufpassen, dass die Creme nicht in den Haaransatz gelangt, um ein verfälschtes Ergebnis zu vermeiden.

Unser Tipp bei grauem Haar

Citurin Mandarinen-Extrakt bei grauem Haar

2. Schritt: Auftragen der Farbe

Jetzt kommt es zur eigentlichen Arbeit und dem Teil, der etwas Übung und Geschick erfordert, um ein tolles Ergebnis zu erzielen. Grundsätzlich sollte man zügig, aber gründlich vorgehen, damit die Farbe möglichst gleichmäßig wird. Je nach Produkt wird die Farbe mit einem Pinsel, Kamm oder direkt mit einer Spitze aufgetragen.

Damit die Hände sauber bleiben, sollte man am besten Handschuhe tragen. Oft sind diese in der Packung beigelegt.


Die Haarfarbe gemäß der Anleitung mischen und sofort mit dem Auftragen beginnen.

Am besten zieht man einen Mittelscheitel und teilt die Haare schrittweise in Partien auf. Haarklammern oder Spangen (aus Plastik, nicht aus Metall) eignen sich hier gut, um bereits gefärbte Bereiche beiseite zu stecken. Man sollte gleichmäßig und zügig vorgehen und Strähne für Strähne colorieren. Die individuelle Einwirkzeit wird in der Gebrauchsanweisung angegeben. Meist handelt es sich um eine Zeitspanne von 20 bis 45 Minuten.

3. Schritt: Ausspülen

Nach der Einwirkzeit sollte man die Haare mit lauwarmem Wasser anfeuchten und die Haarfarbe leicht aufschäumen, damit sich die Farbrückstände von der Kopfhaut lösen. Die Farbe danach gründlich aus den Haaren spülen, so lange, bis das Wasser komplett klar ist. Ein Auswaschen mit Shampoo ist normalerweise nicht notwendig, da die Coloration reinigende Substanzen enthält.

4. Schritt: Pflege

Damit die Haare nach dem Färben auch schön glänzen und die Haarfaser wieder geschlossen wird, ist eine intensive Haarpflege direkt im Anschluss sehr wichtig. Normalerweise befindet sich in der Packung neben dem Haarfärbemittel auch ein Conditioner bzw. ein spezieller Haarpflegebalsam für gefärbtes Haar. Dieser wird direkt nach dem Auswaschen aufgetragen. Sollte so etwas nicht dabei sein, dann kann man einfach auf einen pflegenden Conditioner oder eine Haarkur zurückgreifen. Eine gute Haarpflege kann dafür sorgen, dass die Haarfarbe möglichst lang intensiv bleibt und glänzt. So sollen die grauen Haare möglichst lange versteckt werden.

Wie kann man graue Haare kaschieren?

Sind die grauen Haare erst mal da, ist das kein Grund zur Panik. Vor allem wenn es erst mal nur ein paar vereinzelte graue Strähnen sind, muss man noch nicht die kompletten Haare färben. Dies sollte man so lange es geht hinauszögern, da man es noch lange genug macht und eine komplette Coloration die Haare und die empfindliche Kopfhaut stark strapaziert. Man kann trotzdem etwas schonender nachhelfen:

Strähnchen

Wenn sich bislang nur vereinzelte graue Härchen abzeichnen, muss man nicht direkt den kompletten Kopf färben. Es reicht erst einmal aus, mit Strähnchen etwas mehr Farbe und Abwechslung in das Haar zu bekommen. Strähnen sind schonender für das Haar, da nur einzelne Partien gefärbt werden und auch optisch sorgen sie für einen frischen und gepflegten Look. Bei hellen Haaren empfiehlt es sich, die Strähnen in mehreren helleren Farbnuancen zu färben, da das Ergebnis dann natürlicher wirkt. Bei dunklen Haaren empfiehlt sich die Mischung aus Highlights und Lowlights ( ein bis zwei Farbnuancen dunkler).

Grauen Ansatz färben

Wer bereits den Gang zum Friseur hinter sich hat oder die grauen Haare selbst gefärbt hat, wird schnell genervt vom grauen Haaransatz sein. Nach etwa vier bis sechs Wochen ist der graue Ansatz wieder sichtbar und sorgt für Verzweiflung. Doch auch hier muss man nicht die kompletten Haare färben und strapazieren. Es reicht aus, wenn man den grauen Ansatz nachfärbt. Dafür gibt es spezielle Ansatz-Färbesets aus der Drogerie, somit kann man dies bequem von zuhause aus erledigen. Wer es besonders eilig hat, kann auch zu einem Ansatzspray oder -puder greifen. Sie halten meist nur bis zur nächsten Haarwäsche, aber erfüllen ihren Zweck und lassen den grauen Ansatz in Sekunden verschwinden.

Hausmittel 

Wie in allen kosmetischen Bereichen, ist auch die Liste der Hausmittel bei grauen Haaren endlos. So wird damit behauptet, dass beispielsweise Zwiebelsaft, Kokosöl oder Apfelessig die Haare dabei unterstützen sollen, die Farbe zu behalten. Einige Hausmittel sind garantiert gut und pflegend für das Haar und die Kopfhaut, allerdings ist ein Erfolg hier nur bedingt möglich und die grauen Haare werden höchstwahrscheinlich nicht komplett verschwinden.

Welche Haarfarbe sieht auf grauem Haar am besten aus?

Wer sich dafür entscheidet, das komplette Haar zu färben, der wird vor die Frage gestellt, welche Farbe es denn werden soll. Manche möchten ihre Naturhaarfarbe zurück, aber manche probieren sich auch in komplett neuen Haarfarben aus. Wer es natürlich möchte, sollte eine etwas hellere Nuance als den Naturton wählen, dabei sollte sich die Haarfarbe nicht mehr als zwei Töne von der Naturhaarfarbe unterscheiden.


Grundsätzlich wird empfohlen, die Haare eher heller zu färben. Das Pigment Melanin baut sich nämlich nicht nur im Haar ab, sondern auch auf der Haut, wodurch das Gesicht heller werden kann. Wer von Natur aus sehr dunkle Haare hat, wird erschrecken, wenn die grauen Haare dunkel gefärbt werden, da der Kontrast zum Gesicht dann sehr hart wirkt. Durch hellere Haare fallen außerdem Falten und Linien nicht so sehr auf, wodurch man generell jünger wirkt.


Ein weiterer Vorteil ist, dass der graue Ansatz bei hellen Haaren nicht sofort auffällt, dadurch kann man ein Nachfärben etwas hinauszögern. Experimentierfreudige und bunte Vögel können sich natürlich auch ganz wild ausprobieren und die grauen Haare rot, blau, lila oder pink färben. Durch die starke Pigmentierung bunter Haarfarben werden die grauen Haare auf jeden Fall überdeckt. Außerdem ist man mit Sicherheit ein Hingucker.

Ist graue Haare selber färben schädlich?

Dass das chemische Färben für die Haare alles andere als gut ist, ist längst bekannt. Auch Pflanzenhaarfarben enthalten einen kleinen Anteil an Chemie bzw. Wasserstoffperoxid. Letztendlich greift das Colorieren die Haare immer an und lässt die Schuppenschicht durchlässig werden. Wie stark das Haar geschädigt wird, hängt vor allem von der Häufigkeit des Färbens ab. Das Haar wird mit der Zeit trocken, brüchig und strohig.


In den 60er und 70er Jahren stand das Haarefärben noch stark in der Kritik: Die Produkte sollen angeblich bei langjähriger Anwendung das Krebsrisiko erheblich steigern. Für heute gilt jedoch, dass keine giftigen oder schädlichen Inhaltsstoffe verwendet werden dürfen. Daher ist das Haarefärben auch nicht krebserregend oder anderweitig gefährlich.


Trotz allem kann es bei Kontakt mit der Haut zu Allergien kommen, ausgelöst durch z.B. das enthaltene Ammoniak. Deswegen sollte man immer vorsichtig sein, Handschuhe tragen und Farbreste auf der Haut und Kopfhaut gründlich entfernen.

Kann man graue Haare in der Schwangerschaft färben?

Das Thema graue Haare und Haare färben in der Schwangerschaft löst bei werdenden Müttern nach wie vor eine große Verunsicherung aus. Schließlich möchte man auch während der Schwangerschaft nicht auf das Färben der grauen Haare verzichten. Gleichzeitig befürchtet man aber Risiken für das ungeborene Kind. Wie gefährlich ist das Färben in der Schwangerschaft wirklich?


In Deutschland werden die Produkte generell sehr gut kontrolliert. Aromatische Amine dürfen nur mit sogenannten Kupplersubstanzen enthalten sein, die Erbschäden und Allergien verhindern. Auf Produkte aus dem Ausland sollte man insbesondere während der Schwangerschaft lieber nicht zurückgreifen, da diese teilweise nicht so streng kontrolliert werden.


Grundsätzlich gibt es keine Hinweise darauf, dass bei der dauerhaften Colorierung mit chemischen Produkten womöglich gesundheitsschädliche Substanzen z.B. in die Muttermilch übergehen könnten. Wer aber trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, verzichtet einfach ein paar Monate auf das Haare färben.

Graue Haare im Trend

Während die einen versuchen, die grauen Haare wieder natürlich zu färben, feiern die anderen den “Granny Look” und machen ihn alltagstauglich. So entdecken viele die Farbe immer mehr für sich und tragen die graue Mähne mit Stolz. Sogar junge Leute färben sich ihre Haare teilweise grau, da die Farbe wirklich sehr im Trend ist und sehr stylisch und modern aussehen kann. Wenn man eine helle Naturhaarfarbe hat, kann man die Haare direkt in einem Grauton färben. Wer eine dunklen Naturton hat, muss die Haare zunächst einmal blondieren und kann dann mit dem Färben beginnen. Der Prozess ist dabei der gleiche wie oben beschrieben. Das A und O, wenn man sich die Haare grau färben möchte, ist Silbershampoo. Das Shampoo mit lila Pigmenten zieht die rot-orangenen Untertöne aus den Haaren und sorgt für ein kühles, aschblondes Finish.

Fazit 

Besonders wenn man bereits die richtige Haarfarbe gefunden hat, kann man sich den ständigen Gang zum Friseur auf jeden Fall sparen und zuhause die grauen Haare selbst färben. Für den Anfang eignen sich auch Strähnchen besonders gut und wer die Traumfarbe erreicht hat, benötigt nur noch ein Ansatz-Set, um den grauen Haaransatz zu eliminieren. Jedoch kann man sich das ständige Strapazieren der Haare auch ganz sparen und mit einem guten Silbershampoo den “Granny-Look” rocken und zur grauen Mähne stehen. Schließlich ist Altern ganz natürlich und ein kühler Grauton kann wirklich toll aussehen.


QUELLEN

  • Schumacher, B. (2021). Leichte Entwarnung: Krebsrisiko durch Haarefärben insgesamt nicht erhöht. hautnah dermatologie 37, 20  https://doi.org/10.1007/s15012-021-4235-1 abgerufen am 05.10.2023
  • Krasteva, M., Bons, B., Ryan, C. & Gerberick, F.G. (2009). Consumer Allergy to Oxidative Hair Coloring Products: Epidemiologic Data in the Literature. Dermatitis, 20(3), 123-141. DOI: 10.2310/6620.2009.08089
  • Wendler, N. (2019, 23. Oktober). Haare färben in der Schwangerschaft. Netdoktor. https://www.netdoktor.de/schwangerschaft/haare-faerben-in-der-schwangerschaft/

Natalja Felsing

Natalja ist Content- und Recherche-Expertin mit langjähriger Erfahrung im Beauty- und Gesundheitsbereich. Nicht nur privat setzt sie sich tagtäglich mit Themen wie Fitness, gesunder Ernährung, Schönheit und Anti-Aging auseinander, sondern auch beruflich. Seit Abschluss ihres Studiums an der Hochschule Darmstadt recherchiert und verfasst sie seit mehreren Jahren Beiträge zu Themen rund um Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden - immer auf dem aktuellsten Stand der Forschung.

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